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VitalKorea

Anti-China-Stimmung überschreitet kritischen Punkt... Hassverbrechen und das Monster in uns

Wirtschaftliche Unsicherheit und politische Hetze nähren Fremdenfeindlichkeit... Statistik zeigt explosionsartigen Anstieg von Hassverbrechen.

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Published on · 4 min read
Bürger halten bei einer Demonstration gegen Fremdenfeindlichkeit Schilder mit der Aufschrift 'Stop Hate' hoch
Image: 실제 사진이 아닌 설명을 돕기 위한 이미지입니다.

Zeitalter des Hasses: Ist Südkorea noch sicher?

Dezember 2025, Südkorea durchlebt ein beispielloses ‘Zeitalter des Hasses’. Auf den Straßen werden Menschen wegen fremder Sprache beschimpft, und Schilder mit “No China” an Restaurants sind kein seltener Anblick mehr.

Besonders die Aversion gegen Chinesen (inklusive koreanischstämmiger Chinesen), die sogenannte ‘Hyeom-Jung’ (China-Hass), hat die Ebene bloßer Gefühle verlassen und ist in physische Gewalt umgeschlagen. Die Polizeistatistik ist alarmierend: 2025 stiegen Gewaltverbrechen gegen Ausländer um über 30%, wobei mehr als die Hälfte der Opfer chinesischer Nationalität waren. Der Ruf Koreas als sicheres Land bröckelt, und Ausländer schreien auf: “Korea ist nicht mehr sicher.”

Das nackte Gesicht der Hassverbrechen

Der Bericht der Polizei über ‘Ausländerkriminalität 2025’ zeigt einen historischen Höchststand an Hassverbrechen (ca. 1.500 Fälle). Beleidigungen dominieren, aber Körperverletzungen stiegen um 45%. Besonders besorgniserregend ist die Zufälligkeit. Der Fall ‘Sillim-Station’, wo ein Student brutal verprügelt wurde, nur weil er am Telefon Chinesisch sprach, zeigt, wie blind und gewalttätig der Hass geworden ist.

Sündenböcke für die Wirtschaftskrise

Experten sehen die Wurzeln in der langanhaltenden Rezession und Jugendarbeitslosigkeit. In einer Phase von 2% Niedrigwachstum und hoher Inflation suchen die Menschen ein Ventil für ihr Leid. Chinesen als größte und sichtbarste Ausländergruppe wurden zum Ziel. Mythen wie “Sie nehmen unsere Jobs weg und zahlen keine Steuern” legitimieren den Hass als scheinbar gerechten Zorn. Soziologen nennen dies ‘Scapegoating’ (Sündenbock-Mechanismus). Es ist ein gefährliches Zeichen, das Parallelen zu historischen Tragödien wie dem Massaker an Koreanern nach dem Kanto-Erdbeben 1923 aufweist.

Politik und Medien: Die Züchter des Monsters

Anstatt zu heilen, haben Politik und Medien den Konflikt geschürt. Politiker nutzen anti-chinesische Ressentiments (“Wahlrecht einschränken”, “Krankenversicherung streichen”) für Stimmenfang, wohl wissend, dass diese Maßnahmen kaum finanzielle Auswirkungen haben. Es ist ein ‘Hass-Geschäft’. Das linke Lager wird kritisiert, aus Rücksicht auf China zu passiv zu sein und die Ängste der Bürger nicht ernst zu nehmen. Online-Communities und YouTube fungieren als Inkubatoren für Fake News (“Chinesen plündern die Krankenversicherung”, “Drogenhandel”). Algorithmen verstärken die Bestätigung dieser Vorurteile, und Cyber-Bullying gegen ausländische Geschäfte ist an der Tagesordnung.

Warum die Jugend so wütend ist

Überraschenderweise sind viele Täter junge Menschen in ihren 10ern und 20ern. Dies resultiert aus wirtschaftlicher Perspektivlosigkeit und einem Gefühl der relativen Benachteiligung. Sie empfinden Sozialleistungen für Ausländer als “umgekehrte Diskriminierung”. Ihre Wut, die eigentlich strukturellen Problemen gelten sollte, richtet sich gegen die Schwächeren.

Wirtschaftlicher Bumerang: Der Preis des Hasses

Der Hass schlägt wirtschaftlich zurück. Chinesische Touristen (Youke) meiden Korea (“Schlimmer als zu THAAD-Zeiten”), was Tourismus und Einzelhandel hart trifft. Koreanische Firmen in China leiden unter Boykotten. Zudem schreckt der Ruf als “rassistisches Land” ausländische Investoren und Talente ab – Gift für ein Land, das ein globaler Hub sein will.

Stimmen der Opfer: “Wir sind auch Menschen”

“Ich habe Angst, rauszugehen.” Viele ausländische Studenten und Arbeiter verlassen Korea. Sie kamen aus Liebe zur Kultur, gehen aber mit Traumen. Arbeiter in 3D-Jobs, die die koreanische Wirtschaft stützen, fragen: “Wir arbeiten hart und zahlen Steuern, warum werden wir wie Kriminelle behandelt?” Auch Kinder in Schulen leiden unter Mobbing (“Du bist dreckig”, “Virus”). Der Hass infiziert die nächste Generation.

Das Monster im Spiegel

Fremdenfeindlichkeit ist nicht nur ein Sicherheitsproblem, sondern eine Krankheit, die die Zukunft Koreas bedroht. Angesichts des demografischen Wandels (“Bevölkerungsklippe”) ist Einwanderung unvermeidlich. Aber in einer Gesellschaft voller Hass wird Integration scheitern.

Medien (wie der Film The Outlaws) haben zur Stigmatisierung beigetragen, indem sie Ausländerviertel als Brutstätten des Verbrechens darstellen. Wir müssen Realität und Fiktion trennen.

Fazit: Bremsklotz für den Hass

Wir brauchen einen ‘Hass-Bremsklotz’. Die Justiz muss Hassverbrechen streng bestrafen. Ein umfassendes Antidiskriminierungsgesetz ist überfällig. Bildung muss Vielfalt lehren. Vor allem aber braucht es Zivilcourage. Bürger müssen sagen: “Diskriminierung ist falsch.” Wenn wir das ‘Monster in uns’ nicht zähmen, wird der Hass uns selbst zerstören. Koexistenz ist die einzige Überlebensstrategie.

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Han Jieun

Han Jieun

Hört auf verschiedene Themen und marginalisierte Stimmen in unserer Gesellschaft.

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